Die 5 Phasen der Trennung

„Es ist vorbei!“

Es gibt viele Sätze oder Handlungen, die eine Beziehung beenden können. Aber, dass es wirklich zu Ende ist, wollen die wenigsten wahrhaben. Man versteht die Welt nicht mehr und dann setzt ein Gefühlschaos der Extraklasse ein. Das Herz zerreißt in tausende Teile und die Tränenflut ist kaum noch zu stoppen. Was jetzt passiert, folgt einem gewissen Schema. Auch wenn wir alle individuell sind, durchlaufen wir in unterschiedlicher Intensität und Dauer die verschiedenen Phasen einer Trennung. Wo du oder jemand, den du kennst, gerade steht, erfährst du in den folgenden Phasen:

1. Schock und Unglaube

Das war’s. Es ist vorbei. Kommt die Trennung unerwartet, steht man da und kann es kaum fassen. Ein schockartiger Zustand setzt ein und es fühlt sich an, als würde man im falschen Film sitzen. Der Körper schützt sich mit dieser Reaktion vor einer Reizüberflutung.

Danach setzt die Verleugnung ein. Man will die Trennung nicht wahrhaben und redet sich ein, dass alles wieder gut wird. Der/die Partnerin hatte vielleicht nur einen sehr harten Tag gehabt und wird sich bald entschuldigen. Nach außen hin versucht man sich nichts anmerken zu lassen und redet vermutlich auch nicht mit Familie und Freunden darüber.

2. Wut und Rachegedanken

Nach der Verleugnung setzt Wut ein. Diese Gefühle sind wichtig und zeigen, dass der Blick für die Realität wieder klar wird. Häufig kann das zu unüberlegten und aggressiven Handlungen führen. Ein Gedankenkarussell setzt ein und wirft tausende Fragen auf. Wie konnte er/sie mir das nur antun? Warum bin ich die/der Dumme? Das ist doch unfair! Du wirst schon sehen, was du davon hast! Rachegedanken, wie das Auto des/der Expartnerin zu zerkratzen oder persönliche Sachen zu entsorgen, werden wach. Bevor diese Rachegedanken in die Tat umgesetzt werden, sollte versucht werden diese Energie lieber beim Sport loszuwerden.

3. Kampf für die Beziehung

In dieser Phase wird versucht, die Trennung rückgängig zu machen. Es werden teure Geschenke gemacht, eine Schwangerschaft durchgesetzt oder eine gemeinsame Reise geplant, um den/die Partner/in zurückzugewinnen. Um die Beziehung wird verhandelt und die Bereitschaft ist da, sich unter Wert zu verkaufen. Versprechen werden abgegeben, nur um den/die Ex zu halten. Aber ist diese Aufopferung auch auf lange Sicht zu leisten? Wenn nicht, wird dieser Moment in der Beziehung immer wieder auftauchen und das Ende oder eine unglückliche Partnerschaft ist unausweichlich. Daher wird es Zeit, sich darüber bewusst zu werden, was man selbst im Leben will. Diese Wünsche aufzuschreiben, ist hilfreich.

4. Akzeptanz, Trauer und Gefühlschaos

Es ist wirklich vorbei und es gibt kein zurück. In dieser Phase wird die Trennung akzeptiert und getrauert. Ein riesiges Gefühlschaos setzt ein. Nichts ist mehr, wie es war. Der Alltag verändert sich. In einem Moment fühlt man sich frei und macht sogar Pläne für die Zukunft und im nächsten Augenblick wird einem der Boden unter den Füßen weggerissen. Einsamkeit, Selbstzweifel und Tatendrang spielen eine große Rolle und wechseln sich ab. Einige fallen sogar in eine schwere Depression.

Hilfreich sind jetzt Unternehmungen und Aktivitäten, die ein wenig ablenken. Auch eine Art Abschiedsritual kann sinnvoll sein. In dieser Phase leidet das Selbstbewusstsein sehr stark. Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass man auch ohne den Partner wertvoll ist und das glücklich sein immer mit einem selbst beginnt.

5. Loslassen und Neuorientierung

Nun folgt das Loslassen. Die gemeinsamen Erinnerungen an vergangene Zeiten werden seltener und tun nicht mehr so weh. Der Fokus wird auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse gelegt und Pläne für die Zukunft geschmiedet, ohne den/ die Expartner/in. Die Wunden heilen langsam und vernarben. Das unbeschwerte Leben kehrt langsam wieder zurück.

Eine Trennung ist furchtbar, keine Frage, aber sie kann auch eine Chance sein, um den eigenen Lebensweg zu überdenken. Den Blick auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu richten, ist dabei ein wichtiger Bestandteil eines glücklichen Lebens.  

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